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Alkoholkonsum in Deutschland

So trinkt Deutschland: Zahlen und Fakten

Die gute Nachricht vorweg: Der Alkoholkonsum sinkt in Deutschland seit rund 40 Jahren langsam aber stetig. Kamen die Einwohner und Einwohnerinnen ab 15 Jahren 1980 noch auf durchschnittlich 15,1 Liter Alkohol pro Kopf, betrug der Wert im Jahr 2020 im Durchschnitt nur noch 10 Liter Reinalkohol im Jahr.

Trotz dieser positiven Entwicklung ist Deutschland im internationalen Vergleich ein Hochkonsumland. Diese Einschätzung basiert auf Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Demnach konsumierten Bürger und Bürgerinnen (ab 15 Jahren) aller Nationen 2019 im Schnitt 5,8 Liter Reinalkohol. Im Vergleich dazu ist der Konsum in Deutschland also fast doppelt so hoch.

 

Dementsprechend viele alkoholische Getränke kaufen die Menschen in Deutschland: 2021 waren es nach Herstellerangaben pro Person 91,6 Liter Bier, 23,9 Liter Wein und 5,2 Liter Spirituosen.

Im selben Jahr gab die Industrie 595 Millionen Euro für Alkohol-Werbung in Zeitungen und Zeitschriften, in Radio und TV sowie auf Plakaten aus.

Riskanter versus risikoarmer Alkoholkonsum

14,8 % der Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren, das sind 7,9 Millionen Menschen, trinken so viel Alkohol, dass es gesundheitlich riskant ist. In einer Erhebung im Jahr 2021 gaben rund 23,5 % der Befragten an, innerhalb des letzten Monats mindestens einmal bis zum Rausch getrunken zu haben. Bei den Männern sind das mit 31,2 Prozent deutlich mehr als bei den Frauen (15,5 %).

85 % dieser Altersgruppe – die deutliche Mehrheit – gaben jedoch an, keinen Alkohol oder höchstens in risikoarmen Mengen zu trinken. Als "risikoarmer Konsum" wurde hier definiert, wenn Frauen nicht mehr als ein Standardglas (10-12 Gramm Reinalkohol) und Männer nicht mehr als zwei Standardgläser Alkohol am Tag zu sich nehmen.

 

Auswirkungen von zu hohem Alkoholkonsum

Viele Krankheiten entstehen durch chronischen Alkoholkonsum. Im Jahr 2016 starben nach Schätzungen der WHO etwa 62.000 Menschen in Deutschland durch alkoholbezogene Todesursachen. Das macht knapp 14 % aller Todesfälle aus. 2021 war die Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ bei Männern die zweithäufigste Hauptdiagnose in deutschen Krankenhäusern.

Aber der hohe Alkoholkonsum hat auch Folgen für alle Menschen. Einer aktuellen Untersuchung zufolge kostet schädlicher Alkoholkonsum die Gesellschaft jedes Jahr knapp 57 Milliarden Euro. Diese Summe setzt sich zusammen aus direkten und indirekten Kosten. Zu den direkten Kosten gehören beispielsweise Behandlungs- und Rehakosten bei alkoholbedingten Krankheiten und Unfällen. Fehlzeiten bei der Arbeit und Frühverrentung verursachen indirekte Kosten, etwa aufgrund von Produktivitätsverlusten.

Besonders im Straßenverkehr ist Alkohol gefährlich: 2021 gab es 13.628 Unfälle, bei denen alkoholisierte Personen beteiligt waren. 165 Menschen starben an den Folgen eines Unfalls, bei dem Alkohol am Steuer eine Rolle spielte.