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Was passiert bei wie viel Promille?

Akute Auswirkungen von Alkoholkonsum

Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie schnell sich Alkohol tatsächlich auf den Körper auswirkt, besonders auf die Funktionen des Gehirns. Und wie schnell dies gefährlich werden kann. Wie Alkohol wirkt, hängt natürlich stark von der Menge ab, die eine Person trinkt. Ebenso vom Geschlecht und anderen körperlichen Gegebenheiten. Je nachdem wie hoch die Blutalkoholkonzentration (Promille) ist, lassen sich unterschiedliche psychische und körperliche Veränderungen beobachten.

Das Trügerische dabei: Die alkoholisierte Person selbst merkt diese Veränderungen erst viel später als Außenstehende. Denn Alkohol verzerrt die Selbstwahrnehmung, was dafür sorgt, dass sich Betrunkene selbst zunächst viel fitter und aufmerksamer fühlen, als sie tatsächlich sind.

Die folgende Übersicht gilt für Erwachsene. Bitte beachten Sie:

  • Die dargestellten Promillewerte sind Anhaltspunkte für wahrscheinliche bzw. mögliche Ausfallerscheinungen bzw. Auswirkungen durch Alkohol. Diese können im konkreten Einzelfall bereits bei niedrigeren oder auch erst bei höheren Promillewerten auftreten.
  • Bei Menschen, die regelmäßig (insbesondere größere Mengen) Alkohol trinken, entwickelt sich eine sogenannte Alkohol-Toleranz. Das bedeutet, dass mit der Zeit größere Mengen Alkohol notwendig sind, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Ebenso treten typische Ausfallerscheinungen dann oft erst bei höheren Promillewerten auf. Bei der Entwicklung der untenstehenden Werte wurde in erster Linie auf Studien zurückgegriffen, die Menschen mit nicht-abhängigem Trinkverhalten berücksichtigten. Vorsicht: Durch eine zunehmende Alkohol-Toleranz steigt das Abhängigkeitsrisiko.
  • Kinder und Jugendliche reagieren wesentlich empfindlicher auf Alkohol. Schon geringe Alkoholmengen können bei Kleinkindern zu schweren Vergiftungserscheinungen führen, im schlimmsten Falle mit tödlichem Ausgang.

So wirken sich Promillewerte auf Ihren Körper aus

Bis 0,2 Promille

Bei Menschen, die sehr empfindlich gegenüber Alkohol sind oder den Konsum nicht gewohnt sind, tritt bereits eine enthemmende Wirkung ein. Die Redseligkeit steigt damit ebenfalls.

Ab 0,2 Promille

  • verlangsamte Reaktionen
  • verminderte Koordination von Bewegungen
  • weniger empfänglich für Kritik
  • erhöhte Risikobereitschaft
  • Distanzlosigkeit

Ab 0,3 Promille

  • erste Einschränkung des Sehfeldes
  • Probleme bei der Einschätzung von Entfernungen

Ab 0,5 Promille (leichter Rausch)

  • deutliches Nachlassen der Reaktionsfähigkeit, insbesondere auf rote Signale (Rotlichtschwäche)
  • verminderte Konzentrationsfähigkeit
  • schlechteres Hörvermögen
  • erhöhte Reizbarkeit

Ab 0,8 Promille

  • erste Gleichgewichtsstörungen
  • eingeengtes Gesichtsfeld (Tunnelblick)
  • eingeschränkte Reaktionsfähigkeit
  • deutliche Enthemmung
  • Euphorie
  • verwaschene Sprache & Redseligkeit
  • Störungen beim Gehen

Ab 1,0  Promille

  • deutliche Sprachstörungen
  • Risikobereitschaft und Aggressivität steigen weiter

Ab 1,5 Promille (starker Rausch)

  • Realitätsverkennung
  • Stimmungsschwankungen
  • Schwere Koordinationsstörungen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Orientierungsstörungen
  • lallende Aussprache

Ab 2,5 Promille

  • Bewusstseinstrübungen
  • Lähmungserscheinungen
  • doppeltes Sehen
  • Ausschalten des Erinnerungsvermögens

Ab 3 Promille

  • starke Sedierung
  • Bewusstlosigkeit bis hin zu Koma
  • ab 3,5 Promille besteht die Gefahr einer Lähmung des Atemzentrums und somit Lebensgefahr

Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (BADS): Auswirkungen von Alkohol auf die Fahrtauglichkeit. Basierend u.a. auf Borkenstein RF, Crowther RF, Shumate RP, Ziel WB, Zylman R. The role of the drinking driver in traffic accidents (The Grand Rapids study). Nachdruck in: Blutalkohol 11, 3-132 (1974). 

Wetterling, T., Bilke-Hentsch, O., Gouzoulis Mayfrank, E. & Klein, M. (2021): Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit (Sucht: Risiken - Formen - Interventionen: Interdisziplinäre Ansätze von der Prävention zur Therapie) (1. Aufl.). W. Kohlhammer GmbH.