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Alkoholkonsum in Deutschland

So trinkt Deutschland: Zahlen und Fakten

Wie ist es um den Alkoholkonsum in Deutschland bestellt? Wie hoch ist der Pro-Kopf-Verbrauch? Und welche Auswirkungen hat das auf Gesundheit und Gesellschaft? Wir haben Zahlen, Daten und Fakten für Sie zusammengestellt.

Der Alkoholkonsum in Deutschland sinkt seit rund 40 Jahren kontinuierlich. Dennoch gehört Deutschland im internationalen Vergleich weiterhin zu den Hochkonsumländern (Platz 9 in der EU). 

Aktuelle Daten zeigen: 

  • Rund 23,5 % der Erwachsenen trinken mindestens einmal im Monat bis zum Rausch, Männer deutlich häufiger als Frauen.
  • 14,8 % konsumieren täglich Mengen, die ein hohes Gesundheitsrisiko bergen.
  • Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Trend positiv: Immer mehr verzichten auf Alkohol oder beginnen später damit. Dennoch bleibt Rauschtrinken verbreitet.
  • Die Folgen sind gravierend: Jährlich sterben zehntausende Menschen an alkoholbedingten Krankheiten, die Kosten für die Gesellschaft liegen bei rund 57 Milliarden Euro. 

Deutsche trinken weniger Alkohol, im Vergleich zu anderen Ländern, aber immer noch viel

Die gute Nachricht vorweg: Die Statistiken zeigen, dass der Alkoholkonsum in Deutschland seit rund 40 Jahren langsam, aber stetig sinkt: 

  • Im Jahr 1980 kamen die Einwohner und Einwohnerinnen ab 15 Jahren noch auf durchschnittlich 15,1 Liter Alkohol pro Kopf.
  • Im Jahr 2023 tranken die Deutschen ab 15 Jahren im Durchschnitt nur noch 10,2 Liter Reinalkohol im Jahr – also rund 5 Liter weniger im Vergleich zu 1980. 

Trotz dieser positiven Entwicklung ist Deutschland im internationalen Vergleich ein Hochkonsumland. Laut Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD) liegt Deutschland mit Blick auf den Pro-Kopf-Konsum unter den 27 EU-Ländern auf Platz 9.

Wie viel Liter Alkohol trinken die Deutschen?

Die Menschen in Deutschland tranken im Jahr 2022 nach Herstellerangaben pro Person: 

  • 91,8 Liter Bier
  • 19,9 Liter Wein
  • 3,2 Liter Schaumwein
  • 5,2 Liter Spirituosen 

Im selben Jahr gab die Industrie 601 Millionen Euro für Alkohol-Werbung in Zeitungen und Zeitschriften, in Radio und TV sowie auf Plakaten aus. 

Epidemiologischer Suchtsurvey: Wie viele Deutsche trinken sich in einem Monat einen Rausch an?

Eine Befragung der erwachsenen Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren im Jahr 2021 zeigt: 

  • Rund 23,5 % der Befragten gaben an, innerhalb des letzten Monats mindestens einmal bis zum Rausch getrunken zu haben.
  • Mit 31,2 % sagten Männer deutlich häufiger, dass sie im vergangenen Monat mindestens einmal bis zum Rausch getrunken haben.
  • Bei den Frauen gaben lediglich 15,5 % an, sich im letzten Monat bis zum Rausch betrunken zu haben.

Hohe Trinkmengen sind eine besonders riskante Konsumform, denn bei einem Rausch steigt die Gefahr, der Gesundheit zu schaden, um ein Vielfaches.

Epidemiologischer Suchtsurvey: Wie viele Deutsche trinken regelmäßig Alkohol?

Auch der regelmäßige Konsum von Alkohol ist weit verbreitet:

  • 14,8 % der 18- bis 64-Jährigen – das sind 7,9 Millionen Menschen – trinken mehr als 12 Gramm (Frauen) beziehungsweise 24 Gramm (Männer) reinen Alkohol pro Tag – das ist so viel Alkohol, dass bereits ein hohes Risiko besteht, dadurch krank zu werden. Ein übliches alkoholisches Getränk („Standardglas“) enthält etwa 12 Gramm Reinalkohol.
  • 31,1 % der 18- bis 64-Jährigen gaben an, in den letzten 30 Tagen keinen Alkohol getrunken zu haben.

Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“: Alkoholkonsum in Deutschland nach unterschiedlichen Konsummengen

Eine Studie des Robert Koch-Instituts von 2019/2020 zeigt folgenden Alkoholkonsum nach Konsumstufen auf:

  • 21,2 % der Erwachsenen gaben an, seit zwölf Monaten keinen Alkohol zu trinken.
  • 46,3 % trinken pro Woche maximal zwei Standardgläser (etwa 24 Gramm reinen Alkohol).
  • 14,2 % der Erwachsenen gaben an, drei bis sechs Standardgläser alkoholischer Getränke zu konsumieren.
  • Sieben und mehr Getränke konsumierten 18,3 %. Männer gaben diese höchste Konsumstufe deutlich häufiger (28,6 %) an als Frauen (8,6 %).

Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Im Vergleich zu früheren Jahren: Junge Menschen trinken seltener und fangen später mit dem Alkoholkonsum an

Bewusst auf Alkohol zu verzichten, liegt im Trend – auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dass Feiern ohne Alkohol unter ihnen heute deutlich beliebter ist als noch vor 20 Jahren, zeigen Studien des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG): 

  • Immer mehr Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren verzichten vollständig auf Alkohol.
  • 37 % der 12- bis 17-Jährigen gaben bei einer Befragung 2023 an, noch nie Alkohol getrunken zu haben. Im Jahr 2004 waren es lediglich 20,1 %.

Und junge Menschen beginnen immer später mit dem Konsum: Das erste Glas Alkohol tranken die 12- bis 25-Jährigen in der Befragung von 2023 im Schnitt mit 15,1 Jahren, das ist ein Jahr später als in der Befragung von 2004.

Wie viele Jugendliche und junge Erwachsene trinken regelmäßig Alkohol?

Auch die Zahl der jungen Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, hat sich verringert: 

  • 2023 sagten von den 12- bis 17-Jährigen 9,7 %, dass sie regelmäßig, mindestens einmal pro Woche, Alkohol trinken. Im Jahr 2004 waren es noch 21,2 % – die Werte haben sich also mehr als halbiert.
  • Auch bei den 18- bis 25-Jährigen ist der regelmäßige Alkoholkonsum rückläufig und lag 2023 bei 28,9 %, im Jahr 2004 waren es noch 43,6 %.

Wie viele Jugendliche und junge Erwachsene trinken bis zum Rausch?

  • 2023 geben 13,8 % der Jugendlichen an, sich mindestens einmal im letzten Monat in einen Rausch getrunken zu haben (2004 waren es noch 22,6 %).
  • Nach wie vor ist das Rauschtrinken bei männlichen 12- bis 17-Jährigen (17,1 %) weiter verbreitet als bei gleichaltrigen Mädchen (10,4 %). 
  • Bei den 18- bis 25-Jährigen haben sich im letzten Monat 46,2 % der männlichen und 25,1 % der weiblichen jungen Erwachsenen in den Alkoholrausch getrunken.  

Trotz deutlich sinkenden Werten: Sowohl bei Jugendlichen als auch bei jungen Erwachsenen ist bereits der Konsum einmal in der Woche, besonders aber das Rauschtrinken, mit deutlichen Gesundheitsrisiken verbunden. Insgesamt liegt der Alkoholkonsum bei den jungen Menschen in Deutschland weiterhin auf einem relativ hohen Niveau.

Alkoholkonsum hat viele Auswirkungen

Folgen von Alkoholkonsum für die Gesundheit

Viele Krankheiten entstehen durch chronischen Alkoholkonsum: 

  • Im Jahr 2021 starben nach Berechnungen der „Global Burden of Disease“-Studie rund 47.500 Menschen in Deutschland durch alkoholbezogene Todesursachen.
  • 2022 war die Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ bei Männern die zweithäufigste Hauptdiagnose in deutschen Krankenhäusern.
  • Schätzungsweise 22.000 Krebsneuerkrankungen waren im Jahr 2020 in Deutschland auf Alkoholkonsum zurückzuführen.
  • Im Jahr 2024 hatten 2,2 Mio. Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren eine Alkoholabhängigkeit, ein Alkoholmissbrauch lag bei 1,7 Mio. Erwachsenen vor.

Wie viele Verkehrsunfälle geschehen unter Alkoholeinfluss?

Besonders im Straßenverkehr ist Alkohol gefährlich: 2021 gab es 13.628 Unfälle mit Personenschaden, bei denen alkoholisierte Personen beteiligt waren. 165 Menschen starben an den Folgen eines Unfalls, bei dem Alkohol am Steuer eine Rolle spielte.

Kosten von hohem Alkoholkonsum für die Gesellschaft

Der hohe Alkoholkonsum in Deutschland hat Folgen für alle Menschen. Einer aktuellen Untersuchung zufolge kostet schädlicher Alkoholkonsum die Gesellschaft jedes Jahr knapp 57 Milliarden Euro. Diese Summe setzt sich zusammen aus direkten und indirekten Kosten. Zu den direkten Kosten gehören beispielsweise Behandlungs- und Rehakosten bei alkoholbedingten Krankheiten und Unfällen. Faktoren wie Fehlzeiten bei der Arbeit und Frühverrentung verursachen indirekte Kosten, etwa aufgrund von Produktivitätsverlusten.