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„Wir dürfen Alkoholprobleme nicht stigmatisieren“

Porträt von Lars Kiefer vor einer Metaplanwand

Lars Kiefer ist Leiter der Fachstelle Sucht in Singen. Wir haben mit ihm über seine Arbeit gesprochen und gefragt, wie die Prävention von Alkoholproblemen gelingen kann.

Mit welchen Anliegen kommen Menschen zu euch in die Fachstelle Sucht und wie läuft der erste Kontakt ab? 

Zu uns kommen vor allem Menschen, die über ihren Alkoholkonsum sprechen möchten. Wir nehmen uns dann erst einmal Zeit, zuzuhören und zu erfahren, was sie genau verändern möchten. Die Beweggründe und Ziele können nämlich ganz unterschiedlich sein. Haben zum Beispiel eher Menschen aus ihrem Umfeld sie gebeten, sich Hilfe zu suchen? Oder verspüren sie selbst einen großen Leidensdruck, der sie zu uns führt? Hier ist viel Sensibilität gefragt. Manche weichen auch schnell aus und sagen: „Ich hab‘ doch kein Suchtproblem“. Da ist es dann etwas schwierig, dass bei der Suchtberatung die Diagnose schon im Titel steht. Deswegen spreche ich lieber von einem problematischen Konsumverhalten – das Wording halte ich für sensibler. 

Worauf legt ihr in der Beratung besonders Wert?

Die Beratung gestalten wir völlig ergebnisoffen und auf Augenhöhe. Wir sagen nicht: „Hör‘ auf zu trinken, sonst hast du für immer ein schlechtes Leben“. Wir möchten Alternativen bieten oder Hilfswege aufzeigen. Das kann im Ergebnis ganz unterschiedlich aussehen: Vielleicht ist eine stationäre oder ambulante Therapie das Richtige, vielleicht reicht aber auch erstmal die Beratung – gegebenenfalls begleitend mit einer Selbsthilfegruppe. Wir müssen nicht immer direkt therapeutisch rangehen. Die Hauptsache ist, dass die Menschen frühzeitig zu uns kommen. Und dafür müssen wir den Raum schaffen.

Wie kann man (übermäßigem) Alkoholkonsum präventiv begegnen?

Dabei stellt sich immer die Frage, in welcher Rolle man ist. Wir als Beratungsstelle geben Workshops – zum Beispiel für Kinder und Jugendliche. Dabei versuche ich immer zu vermitteln, dass Rausch erstmal nichts Negatives ist, aber Risiken aufweist. Ein Beispiel: Es macht auch mal Spaß, zu zocken. Aber wenn ich das nur noch mache, brauche ich immer mehr, um einen Kick zu erleben. Ich arbeite gerne mit dem Klaviermodell. Die Kinder und Jugendlichen besetzen dabei die Tasten mit ihren liebsten Aktivitäten. Je mehr das sind, desto schöner wird das Lied. Übersetzt heißt das: Vor allem Abwechslung macht den Lebensalltag schön. Wenn die gegeben ist, kann man Rausch positiv durch körpereigene Endorphine erleben. Da darf auch mal Konsum dabei sein, aber eben in einem gewissen Rahmen. Nichtsdestotrotz ist die Botschaft natürlich immer: Alkohol hat keine gesunden Wirkungen. 

Wer politisch aktiv ist, kann auch Verhaltensprävention betreiben – wie zum Beispiel, die Steuern auf Alkohol anheben, denn der ist in Deutschland eigentlich viel zu billig. Auch Werbeverbote und häufigere Kontrollen im Straßenverkehr sind möglich. Ich kann aber auch als Privatperson viel machen, wenn ich zum Beispiel in einem Verein aktiv bin und alkoholfreie Angebote gestalte. Ich kann zudem einfach meine Vorbildfunktion wahrnehmen.

Welche Herausforderungen begegnen euch in der Beratungsstelle, insbesondere in der Präventionsarbeit?

Christian Drosten vom Institut für Virologie an der Charité Berlin hat immer wieder gesagt: „There’s no glory in prevention“. Und das trifft es auf jeden Fall. Wir müssen stetig dranbleiben und immer wieder auf die Risiken des Alkoholkonsums hinweisen. Darüber hinaus müssen wir auch mit politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern im Dialog bleiben, um weiterhin zu zeigen, wie wichtig unsere Arbeit ist. Denn es braucht eine dauerhafte Finanzierung.

Was müsste sich deiner Meinung nach am gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol ändern?

Wichtig ist, dass wir Alkoholprobleme nicht weiterhin stigmatisieren. Wir müssen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir diese Alkoholproblematik, diese Droge in unserer Gesellschaft haben und es völlig okay ist, darüber zu sprechen. Nur so können wir frühzeitig ansprechen, wenn wir uns aufgrund des Konsumverhaltens Sorgen um jemanden machen. Abhängige Menschen dürfen wir nicht einfach an den Rand unserer Gesellschaft stellen, denn Abhängigkeit lässt sich therapieren. 

Immer wieder gibt es auch gesellschaftlichen Druck bei Feiern und anderen Anlässen. Oktoberfest, Wein- oder Bierwanderung, Glühweinmarkt – überall steckt der Alkohol als Begriff schon im Event. Die Menschen sind mit diesem Wording groß geworden. Es ist ein Generationenauftrag, immer wieder zu sensibilisieren: Es macht nicht immer alles mit Alkohol automatisch mehr Spaß und es gibt Alternativen.